Fehlgeburt / stille Geburt

„Sie hatten sich so auf Ihr Baby gefreut, hatten womöglich schon Pläne geschmiedet und dann passierte das Unfassbare: Das Herz Ihres Babys hörte auf zu schlagen, von heute auf morgen, grundlos. Die Nachricht beim Frauenarzt zieht Ihnen den Boden unter den Füßen weg. Schockzustand. Leere… Und Sie merken, dass es Ihnen in der Zeit danach gar nicht gut geht.“

Der Schritt, sich Hilfe in der Zeit oder nach einer Fehlgeburt oder Totgeburt zu suchen, fällt häufig sehr schwer. Dabei ist es gerade in dieser Situation wichtig, nicht allein zu bleiben. Ich begleite betroffene Frauen und deren Partner*innen einfühlsam und ganz individuell dabei, den unermesslichen Verlust zu bewältigen und sich von dem Kind gebührend zu verabschieden. Diese Form der Trauerarbeit ist auch besonders dann wichtig, wenn eine erneute Schwangerschaft geplant ist und die Angst vor einer erneuten Fehl- oder Totgeburt übermächtig ist.

Fehlgeburt

Von einer Fehlgeburt (Abort) spricht man beim Verlust einer Schwangerschaft vor der 24. Schwangerschaftswoche bzw. bei einem Gewicht des Kindes von weniger als 500 Gramm. Wie Frauen oder Paare eine Fehlgeburt erleben, ist ganz unterschiedlich. Ungeheuer schmerzvoll ist es für die meisten werdenden Mütter. Manche überwinden jedoch den ersten Schmerz und versuchen, direkt erneut schwanger zu werden. Andere stürzen in eine tiefe Trauer, die sie bei jedem Schritt zu begleiten scheint. Sie wird als eine schmerzvolle, traumatische Erfahrung empfunden, welche sich sowohl auf psychischer, physischer und sozialer Ebene bemerkbar macht. Bei einem lang ersehnten Baby ist der Verlust oft besonders schmerzhaft und andauernd. Häufig finden Frauen in der Familie oder dem Bekanntenkreis zudem keinen Ansprechpartner, der ihre Nöte richtig versteht. Dieses gilt auch dann, wenn das Baby kein Wunschkind war. Hier sind die Folgen einer Fehl- oder Totgeburt besonders oft von massiven inneren Konflikten und ambivalenten Gefühlen gekennzeichnet.

Ein Kind in der Schwangerschaft zu verlieren, ist ein Verlusterlebnis, das Menschen außerordentlich viel Kraft zur Bewältigung abverlangt. Sie können bei mir Unterstützung bekommen, z.B.

  • wenn nach einer Fehlgeburt Ihre Angehörigen, Ihre KollegInnen oder Ihr Partner erwarten, dass Sie Ihre Trauer beenden und wieder „funktionieren“ und in den Alltag zurückkehren.
  • wenn Ihr Kind vor, während oder kurz nach der Geburt gestorben ist und verschiedene Fragen und Ängste Sie quälen.
  • wenn Sie sich große Selbstvorwürfe machen und Versagensgefühle Sie begleiten.
  • wenn der Verlust eines Kindes Probleme in der Partnerschaft hervorruft, z.B. auch weil Frauen und Männer oft unterschiedlich mit der Trauer umgehen.
  • wenn Sie sich einige Zeit nach dem Verlust des Kindes fragen, ob Sie es wagen wollen oder können, wieder schwanger zu werden.

Auseinandersetzung mit einer Totgeburt

 Stirbt ein lebensfähiges Kind im Mutterleib, spricht man von einer Totgeburt. Die Gefühle, die betroffene Frauen in dieser Situation durchleben, sind kaum vorstellbar. Nicht nur müssen sie sich von ihrem Kind verabschieden, auf das sie sich freuten und zu dem bereits eine Bindung entstanden ist; sie müssen sich auch damit befassen, dieses geliebte, tote Kind in einer sogenannten „stillen Geburt” zur Welt zu bringen.

„Ich musste mein totes Kind gebären. Es war so furchtbar still“.

Nehmen Sie sich Zeit bis zur stillen Geburt und erleben Sie diese ganz bewusst. Erlauben Sie sich, selbst die Entscheidung zu treffen, wann Ihr Körper und Ihre Seele soweit sind, das Baby körperlich gehen zu lassen. Sie können diese Wartezeit nutzen, um sich innerlich von Ihrem Kind zu verabschieden. Sich bewusst von Ihrem Kind zu verabschieden, ist der Beginn für einen intensiven Trauerprozess, der dann psychotherapeutisch begleitet auch seelisch vollzogen werden kann. Und mehr noch: Sie haben so die Chance, Ihr Kind zu sehen und zu bewundern. Als Unterstützung im Trauerprozess ermöglichen es die Kliniken, dass die Eltern das Kind so oft sehen und berühren können, wie sie es brauchen.

Die Verarbeitung einer Totgeburt benötigt Zeit. Die Bindung zwischen Mutter und Kind war bereits tief, das Kind ist oftmals schon deutlich mehr als Teil der Familie wahrgenommen worden. Deshalb suchen viele Paare und Familien Hilfe nach der Totgeburt, um mit dem Verlust ins Leben zurückzufinden. Ich begleite Sie einfühlsam durch die Phasen der Trauerbewältigung. Ich nehme Sie an die Hand, um Schritt für Schritt all die Gefühle in Ihrem Tempo und mit den Ihnen wichtigen Impulsen zuzulassen und zu bearbeiten.

Mein Angebot

 Trauer ist keine Krankheit, sondern eine normale Reaktion auf einen Verlust. Sie hilft dabei, das Unerklärliche zu begreifen oder es zumindest als unerklärlich akzeptieren zu können. Wer eine Fehlgeburt oder eine Totgeburt verarbeiten musst, steht vor der Herausforderung, alle Gefühle in ihrem eigenen Rhythmus zuzulassen. Dabei möchte ich Sie unterstützen und begleiten. Wir begeben uns gemeinsam in einen geschützten Raum und beginnen, dem Unfassbaren nach und nach einen Platz in Ihrem Leben zu geben. Wenn Sie das möchten, suchen wir auch nach einem Ritual, damit Sie sich von Ihrem Sternenkind verabschieden können und ihm einen angemessenen Platz in Ihrem Leben geben können.

Wie viele Sitzungen und Stunden wir uns für den Verarbeitungsprozess nehmen wollen, definieren wir gemeinsam in Absprache. Auch den Rhythmus der Zusammenarbeit können Sie festlegen.